Abb.: Räucherschale
Inventarnummer: R 203
Datierung: 41-79 n. Chr.
Maße: H.: 8 cm; Dm.: 16,5 cm; Boden: 7,5 cm
Fundort: Frankfurt-Nied, Hessen, Deutschland
Sammlung Verein für Geschichte und Altertumskunde e.V. Frankfurt a.M.-Höchst
Alle Angaben ohne Gewähr.
© Verein für Geschichte und Altertumskunde e.V. Frankfurt a.M.-Höchst
Römische Räucherschale
In römischen Kulthandlungen spielte das Räuchern eine wichtige Rolle. Weihrauch aus dem fernen Arabien war teuer. Daher verbrannten die Römer gerne auch Balsam, Styrax, Kampfer, Sandelholz, Zedern- und Pinienholz, Zimtrinde, Salbei, Wacholder, Lorbeer, Thymian oder Rosmarin. Dem Rauch wurden zahlreiche positive Eigenschaften angedichtet: Er reinigt, er wendet das Übel ab und bekundete Verehrung.
Im Rahmen von Tier-, Trank- und Ernteopfern, im Kaiserkult, bei Initiationsriten und vielen anderen gesellschaftlichen Ereignissen war das Räuchern fester Bestandteil des Rituals, besonders beim Totenkult der Römer. Bei der Feuerbestattung wurde in den Schalen oben genanntes Räucherwerk verbrannt. Diese Räucherschalen wurden anschließend dem Grab zusammen mit der Urne beigegeben.
Da als Fundort nur die Ziegelei in Nied überliefert ist, bleibt nur die Datierung über die Form der Schale übrig. Diese deutet auf den Zeitraum claudisch oder vespasianisch hin.