Restaurierungen gehen 2023 voran – dank Spender und Sponsoren!
Finanzielle Unterstützung sichert die Restaurierung historisch bedeutsamer Exponate für das neue Bolongaro-Museum in Höchst.
Ab 2025 soll das neue Bolongaro-Museum in Höchst eröffnen. Doch was wäre ein Museum ohne Ausstellungsstücke? Genau – recht leer. Im Archiv unseres Geschichtsvereins lagern unzählige Bilder, Urkunden, Karten und andere besondere Exponate, die die Historie dieser Stadt zeigen. Leider sind viele davon in einem unerfreulichen Zustand. Nicht optimal gelagert über die Jahrzehnte zeigen sich Dreck, Risse, Verfärbungen oder Beschädigungen, die dringend aufgearbeitet werden müssen. Doch es gibt ein Problem: In den Kosten für die Renovierung des Bolongaropalastes sind leider keine Gelder für die Restaurierung von Objekten für das Museum Bolongaro eingeplant. Heißt, von dieser Seite aus kommt wenig finanzielle Unterstützung. Umso dankbarer sind wir, dass sich immer mehr private Sponsoren und Spender finden, denen die Geschichte von Höchst genauso am Herzen liegt.
Für das Bolongaro-Museum wurde nun die Werksansicht der „Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning AG“ von 1884 fachmännisch wiederhergestellt. Das Gemälde selbst zeigt die spätere Hoechst AG 21 Jahre nach der Gründung – gesehen vom Schwanheimer Ufer aus. Ganz rechts im Bild zeigt sich zudem das Städtchen Höchst mit Schlossturm und Justinuskirche. Gemalt hat es Carl Zeyher aus Höchst.
Restaurierungen kosten Zeit und Geld. Restauratorin Katja Schenk aus Elz hat über viele Wochen den Dreck des letzten Jahrhunderts Schicht für Schicht entfernt und auch den prunkvollen Rahmen ausgebessert. Ein Großteil der Kosten – rund 4.200 Euro – übernahm Infraserv aus dem Höchster Industriepark. Daher durfte Infraserv-Geschäftsführer Dr. Alexander Wagner auch als Erster das restaurierte Werk begutachten. Er war sichtlich begeistert.
Auch für weitere Objekte haben sich Spender gefunden. So werden im Zollgarten im Sommer alle Putten restauriert. Hier kommen Gelder von ProHoechst und der Firma Kuraray zum Einsatz. Die Werbetafel von Ada-Ada wurde über eine größere Privatspende und Einzelspenden finanziert sowie das Bildnis von Emmerich Joseph von der Dr. Marschner Stiftung. Die Aventis Foundation übernahm ein bedeutendes Werk der Malerin Ottilie Röderstein, das diese Woche übergeben werden kann.
Wir haben aktuell Kostenvoranschläge von über 30.000 Euro für anstehende Restaurierungen lohnender Objekte. Es wäre schade, wenn diese Schätze in der Schublade verweilen müssten und nicht ausgestellt werden könnten. So sind unter anderem die Ölgemälde von Herrn und Frau Bolongaro sanierungsbedürftig. Denn was wäre ein Bolongaro-Museum ohne die Porträtbilder der beiden? Dazu Originalsteinfragmente aus dem Bolongaropalast, die wir vor gut drei Jahren bei uns im Zollgarten unter der Erde gefunden haben. Auch die Bürgertafel von Höchst braucht eine Überarbeitung oder der Originalplan der geplanten Neustadt von Höchst. Allein die Originalpläne vom Bolongaropalast würden mit ca. 2.000 Euro pro Plan zu Buche schlagen und wir haben mehrere davon. Summen, die wir als ehrenamtlicher Verein nicht stemmen können.
Text: Sonja Möschter