Das Archiv des Vereins
Ein kurzer Überblick zur Geschichte der Sammlung.
In den über 125 Jahren seit Vereinsbestehen wurden dem Verein viele Gegenstände überlassen, von früheren Mitgliedern aufgekauft oder sogar selbst ausgegraben. Kurz nach der Gründung 1894 öffnete der Verein, auch mithilfe von Leihgaben Höchster Bürger, sogar sein erstes Museum. Später fand das kleine Museum für Jahrzehnte eine neue Heimat im Zollturm am Höchster Schlossplatz. Dort ist heute auch noch ein Teil des Archivs untergebracht.
In den Wirren des zweiten Weltkrieges musste die Sammlung kurzfristig aus dem Zollturm ausgelagert werden, da es zum Lazarett umfunktioniert wurde. Dabei wurde zum ersten Mal die Sammlung getrennt, es gab Fehler in den Packlisten und auch beim Einpacken ging der Überblick verloren.
Unmittelbar nach der amerikanischen Besatzungszeit gelang es dem Verein, mit der Sammlung in den Zollturm zurückzukehren. Die Ruhe währte nur kurz. Auf Anordnung der Stadt Frankfurt musste der Zollturm 1946 erneut geräumt werden, man brauchte dringend Unterkünfte wegen der herrschenden Wohnungsnot.
Erst in den 1950er-Jahren belebte eine neue, jüngere Generation von Geschichtsinteressierten den Verein. Bei der Sammlung stellte sich die Aufgabe größer heraus als angenommen: Bis auf einzelne Packlisten waren alle Inventarlisten verloren gegangen, ebenso Teile der Sammlung durch Verlust, Diebstähle und Einbrüche. Unter der Leitung des Vorstandes – und später unter Dr. Rudolf Schäfer – gelang es mit Hilfe vieler Mitglieder, ein neues Museum einzurichten. Ab den 1960-er Jahren wurde die Sammlung erneut inventarisiert.
Es bildeten sich Interessengruppen im Verein, so auch die Gruppe Archäologie mit Schwerpunkt auf die „wirklich alten Teile“ der Sammlung. Die vorgeschichtlichen bis frühmittelalterlichen Artefakte wurden neu inventarisiert. Rolf Kubon beispielsweise hatte die Frühgeschichte im Blick, sein Schwerpunkt lag auf die Zeit, als die Römer in Höchst weilten. Kubon leitete viele Ausgrabungen in Höchst und Umgebung und entdeckte so manche Teile aus der Römerzeit.
Das Archiv zog nach Abzug des Soldatensenders AFN (American Forces Network) vom Zollturm in das Höchster Schloss. Denn dort entstand mithilfe der Hoechst AG und unter der Leitung von Dr. Rudolf Schäfer das „Höchster Museum“. Nach dem Verkauf des Schlosses wurde es aufgelöst. Die Mühen und Arbeit waren daher nicht von Dauer, die Ausstellungsstücke mussten erneut bis heute in Kisten und Lager verschwinden.
Peter (Piet) Desch
Der Höchster Geschichtsverein hat aktuell keine eigene Ausstellungsfläche. Daher präsentieren wir euch hier in unregelmäßigen Abständen spannende Teile der Sammlung – einfach auf den Button unten klicken.
Der Schwerpunkt der neuen Rubrik liegt auf der Vorgeschichte von Höchst– über die Römer bis in die frühe Neuzeit hinein. Selbstverständlich haben wir aus der jüngeren Vergangenheit viele Artefakte, Bilder und Postkarten in unserem Archiv. Schaut einfach auch bei Facebook oder Instagram vorbei.
Wer sich für die Geschichte von Höchst begeistert und gerne im Archiv mitarbeiten möchte, ist herzlich eingeladen. Wir suchen Historiker und helfende Hände. Es gibt spannende Dinge zu entdecken, versprochen.