Die Justinuskirche gibt bis zum heutigen Tag Rätsel auf. Warum wurde 835-847 bei dem noch nicht einmal vorhandenen Ort Höchst eine so große und prachtvolle Kirche errichtet, die unmittelbar nach der Weihe für 200 Jahre aus der Geschichte verschwindet? Eine neue Untersuchung der Bauglieder, der Säulen Kapitelle und Kämpfer führt zu der überraschenden Erkenntnis, dass es sich bei der Kirche wahrscheinlich um ein kaiserliches Bauwerk Ludwigs I., des Frommen handelt, dessen Formengut über die Römerzeit hinaus bis in die älteste Antike zurück reicht. Das große Vorbild für die Justinuskirche waren byzantinische Bauwerke aus der Epoche des Kaisers Justinian, bis hin zur Hagia Sophia, die eine wesentliches Vorbild für die karolingische Baukunst waren. Der Vortrag stellt die Justinuskirche als kaiserliches Bauwerk in diesen Zusammenhang, erklärt aber auch, warum die Kirche bis ins 11. Jahrhundert unvollendet und fast bedeutungslos blieb.
Die Spur führt nach Osten: Die Justinuskirche in der „Weltpolitik“ des 9. Jahrhunderts
Vortrag mit Lichtbildern von Wolfgang Metternich
Mittwoch, 12. Februar 2018, 19:30 Uhr
Eintritt frei!
Ort: Porzellan Museum Frankfurt, Bolongarostr. 152, 65929 Frankfurt-Höchst